Kunstraum Schlomm
Kunstraum Schlomm
2009
Technik
1.links Zeichnung, Graphit auf Papier
2.rechts mixed media
Titel
1.links Sternentor
2.rechts tell about the fairy
Wir wollen, wenn es wieder Mondnacht wird,
die Traurigkeit zu großer Stadt vergessen
und hingehn und uns an das Gitter pressen,
das uns von dem versagten Garten trennt.
Wer kennt ihn jetzt, der ihn am Tage traf;
mit Kindern, lichten Kleidern, Sommerhüten, -
wer kennt ihn so: allein mit seinen Blüten,
die Teiche offen, liegend ohne Schlaf.
Figuren, welche stumm im Dunkeln stehn,
scheinen sich leise aufzurichten,
und steinerner und stiller sind die lichten
Gestalten an dem Eingang der Alleen.
Die Wege liegen gleich entwirrten Strähnen
nebeneinander, ruhig, eines Zieles.
Der Mond ist zu den Wiesen unterwegs;
den Blumen fließt der Duft herab wie Tränen.
Über den heimgefallenen Fontänen
stehn noch die kühlen Spuren des Spieles
in nächtiger Luft.
Rainer Maria Rilke, aus „Die frühen Gedichte“